Meine Stadt Malchin

Malchin wurde gegründet als Pommern und Brandenburg im Krieg lagen.
Im 12 Jahrhundert hatte sich Pommern das östliche Mecklenburg angeeignet, und Fürst Nicolaus der 3 von Werle-Güstrow nutzte nun die Gelegenheit, sich Teile des entrissenen Landes wieder zu bemächtigen.
Der Standort war hervorragend  gewählt: eine weit vorgeschobene Landzunge in den Mooren und Wasserflächen zwischen Wargentiner (Malchiner) und Kummerower See ins pommersche Grenzgebiet hinein. Auch deshalb hatte Nicolaus für die Anlage der Stadt diesen Ort gewählt: Malchin sollte Vorposten, Bollwerk und Brückenkopf gegen Pommern werden.
Zwei sich kreuzenden Handelsstraßen legten den genauen Standort fest.
Der slawische Name wurde auf die Stadt, die in der Nähe angelegt wurde, übertragen. Sie erhielten am 7.April 1236 von Nicolaus das Stadtrecht. Das hieß vor allem Marktrecht, Befestigungsrecht und Gerichtsbarkeit.  Die Malchiner Grundrechte fußten auf dem Schweriner Stadtrecht; den Bürgern stand aber kein Mitbestimmungsrecht zu. Sie bekamen  eine Feldmark und die niedere Fischerei zugesprochen. Malchin entwickelte sich zu einer blühenden Stadt, die ihren günstigen Standort für den Handel bis nach Pommern hinein zu nutzen wusste.
Zwar waren sie in der Wirtschaft sehr weit vorne, doch ihre Lage brachte ihnen nicht viel Glück. So war die Geschichte dieses Stadt gekennzeichnet durch grenzübergreifende Fehden, Raubritter, Kriege, Plünderung.
 
S T A D T T O R E
Malchin wurde früher von 4 Toren umgeben, Angefangen vom Das Steintor, dem Kalenschen Tor, dem Wargentiner Tor und dem Mühlentor.
Das Steintor - wie auch das Kalensche Tor - ist ein Meisterwerk aus der Zeit der Backsteingotik. Es wurde im 2.Viertel  des 15 Jh. erbaut. Was nur Wenige wussten, war es früher mal ein Doppeltor. Es ist aber unbekannt, wann das Innentor abgerissen wurde. Der unter Raum wurde bis noch zum 1. Hälfte 19. Jh. als Gefängnis genutzt . Im Jahre 1893 wäre auch das Vortor fast der Spitzhacke zum Opfer gefallen.
R A T H Ä U S E R
Malchin hatte nicht nur 1 oder 2 Rathäuser sondern gleich 5 Rathhäuser.
Es ist aber unbekannt, wann das erste Rathaus erbaut wurde. Man weiß nur das es nach dem Dreißigjährigen Krieg einen sehr schlechten Zustand behielt und man sich entschied ein neues Rathaus zu bauen, das war im Jahre 1745.
Die Rathausweihe des fünften Rathaus war der 16 Juni 1927. Sehenswert ist der Rathaussaal.
I N D U S T R I E
1830 wurde die Firma Brunswig eine Licht- und Seifenfabrik gegründet. In den Jahren 1860 - 1862 bauten die aus London kommen den Gebrüder Strode die Gasanstalt. Seit 1862 verkehrten bereits Dampfschiffe nach Stettin, Polen. 1862 wurde der Hafen umgebaut, um landwirtschaftliche Waren zu transportieren, z.B. Kohle und Baummaterialien . 
Mit den Bau der "Mecklenburgische Friedrich-Franz-Eisenbahn" (Güstrow - Malchin - Neubrandenburg) von 1862-1864 ging zugleich auch der Eröffnung der "Großherzoglichen Eisenbahnwerkstatt" einher . Um 1869 entstand eine Ziegelei in Pisede . Der Grundstein einer Zuckerfabrik wurde 1882 gelegt . 1904 wurde die Molkerei um eine Milchzuckerfabrik erweitert.
Seit 1990 gestaltete sich das industrielle Umfeld der Stadt Malchin vollkommen neu. Heute sind in Malchin ein Petkin-Werk, eine Biodieselanlage und verschiedene Klein- und mittelständische Unternehmen angesiedelt.
M U S E U M
Auch Malchin besitzt ein kleines aber feines Museum. Gegründet wurde der Museumsverein 1999 zu Ostern. Der Leiter des Vereins ist Herrn Michael Gielow. Als Gebäude wurde die 1881 erbaute Stadtmühle gewählt . Sie ist im Besitz der Wohnungsgenossenschaft Malchin (WOGEMA). Nachdem viele Malchiner Handwerker beim Umbau des leerstehenden Gebäudes halfen, signalisierte auch die Schweriner Landesregierung Hilfe zu. Endlich konnte der 1831 in Malchin geborene Erfinder "Siegfried Marcus" in seiner Geburtsstadt gebührend gewürdigt werden. Seit dem 15.September 2001 existiert nun eine Siegfried-Marcus-Ausstellung in der ehemaligen Malchiner Stadtmühle. In zwei Räumen kann man sich, anhand von Schautafeln und Vitrinen, mit dem Leben und den Erfindungen von Siegfried Marcus vertraut machen. In zwei weiteren Räumen stellen Schüler der ehemaligen Malchiner Blumenschule ihre Projekte vor, darunter den Nachbau der Schmiedewerkstatt des Malchiner Schmiedes Siegfried Heitling.
Außer im Malchiner Museum begegnet man Siegfried Marcus noch öfter in der Stadt. Es existiert ein Marcusplatz gleich neben dem Rathaus, auf dem man den im Jahr 2001 aufgestellten Marcus-Brunnen erleben kann.
Und auch die Regionale Schule Malchin führt seit 1992 den Namen des vielseitigen Erfinders.